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Sonntag, 14. August 2022

Tira(w)misù

Ich habe schon immer Tiramisù sehr geliebt und als ich 2004 kein Zucker mehr aß und 2007 mich auch noch zur Rohkost weiterentwickelt habe, habe ich es ziemlich vermisst. So war ich auf der Suche nach einem passenden Ersatz. 

Im Internet gibt es viele Rohkost-Rezepten, die schienen mir aber alle so kompliziert und aufwendig zu sein.... Und weil ich weder die Zeit, noch die Geduld habe, habe ich mich an die Arbeit gemacht, um eben selbst ein schnelles und leichteres Tiramisù-Rezept als Rohkostversion zu entwickeln (ich habe bisher schon etwa 15 Variationen von Tiramisù ausprobiert, bevor ich auf dieses kam - das Rezept ist schon sowohl auf  Familienmitglieder und Freunde getestet worden - und das ist genau die geheime  Stärke eines  guten rohveganen Rezept: Wenn es den Test vor Leuten besteht, die eben ganz "normal" essen).

Ich muss aber dazu sage, dass selbst diese vereinfachte Version braucht doch Zeit, für die Routinierten etwa 30-40 Minuten (nur für die Zubereitung), für die wenig Geübten wahrscheinlich viel länger ;)....

Meine Inspirationsquelle war Mimi Kirk und ihr wunderbares Buch "Live Raw Around the World: International Raw Food Recipes for Good Health and Timeless Beauty" (Mimi Kirk hat die besondere und wohltuende Energie eines mit dem Leben versöhnten Menschen, und diese Energie strömt aus allen ihren Büchern, weshalb ich sie sehr empfehle). Aber da ich versucht habe, das Rezept von Mimi Kirk zu vereinfachen, entsrand dann ein völlig neues Rezept....




 Das klassische Tiramisù besteht im Wesentlichen aus einer Schicht Löffelbiskuits, einer (oder 2) Schichten Mascarponecreme und einer Schicht Kakao-/Kaffeecreme. Natürlich habe ich versucht, die klassische Struktur auch in der Rohkostvariante beizubehalten. Der komplizierteste Teil war für mich die Löffelbiskuit-Schicht, hier musste ich am meisten arbeiten. 


Zutaten:

1. Löffelbiskuit-Teig: 

- eine Tasse Walnüsse (Mimi Kirk verwendet Pekannüsse); 

- eine halbe oder eine Tasse Datteln, je nach Geschmack (am besten Medjool-Datteln);

- Kokosmehl (um eine fluffigere, Teig Konsistenz zu erreichen);

- ein paar Esslöffel roher Kakao oder Johannisbrot; 

- etwas Rum oder Rum-Essenz (optional, roh ist es definitiv nicht und es geht natürlich auch ohne);

- Vanillepulver.


2.Vanillecreme: 

- Zwei Tassen eingeweichte (mind.2 Stunden) Cashewnüsse (am besten in Rohkostqualität);

-  5-7 Esslöffel Kokosnussöl;

- 2-3 Esslöffel Kokosmus (mein Geheimnis: Dieses Produkt ist ein hervorragender Ersatz für junge Kokosnüsse!);

- einige Datteln (am besten die Mischung probieren und nach eigenem Geschmack hinzufügen), ich habe z.B. nur 5 Datteln hinzugefügt; 

- ein 2-3 cm großes Stück Vanillestange (oder Vanillepulver);

- die Menge an Wasser (oder Mandel-/Cashew-/Kokosmilch), die benötigt wird, um eine feine Creme herzustellen.

3. Kaffee-/Kakaoschicht: weil ich auch ein großer Effizienz Enthusiast bin, besteht die Kakaocreme genau genommen aus der  Vanillecreme (Punkt 2) plus 4-5 Teelöffel Zichorienkaffee (Kaffeetrinker nehmen ruhig am besten Espresso).

Zubereitung:

Man beginnt am Vorabend damit, die Cashewnüsse und die Walnüsse einzuweichen. Und wenn Sie sich für die Variante mit Rum entscheiden, weiche ich die Datteln  am Abend ebenfalls in Rum. 

Wenn man keinen Alkohol verwenden möchten, kann man natürliche Rum-Essenz verwenden (ich konnte nur synthetische Rum-Essenz finden, derwegen habe ich lieber Rum verwendet).

 Am nächsten Tag die Form, in der der Kuchen zubereitet werden soll, mit Kokosnussöl einfetten und dann mit dem "Löffelbiskuit"-Schicht beginnen, indem man alle Zutaten (außer dem Kakao) in der Küchenmaschine mit der S-Klinge verarbeitet. 

Gut in die Form drücken (die Mengenangaben sind ungefähr für eine kleine 20-cm-Form oder 4 x 7-cm-Edelstahlringe) und mit Kakao bestreuen.

 Für die Vanillecreme wird am besten ein Mixer verwendet. Ich kann euch beruhigen, dass ihr nicht unbedingt einen Vitamix braucht, denn ich habe auch keinen Hochleistungsmixer, aber mit etwas mehr Wasser und Geduld kann man auch mit einem bescheideneren Gerät eine sehr feine Creme herstellen. 

Zuerst werden die Cashewnüsse mit der Vanille und dem Wasser (oder Nussmilch) zusammen gemixt.  Wenn die Masse homogen ist, fügt man die Datteln hinzu und es wird eine weitere Runde gemixt (mit dem Vitamix kann man natürlich alle Zutaten von Anfang an zusammen mixen) bis man eine sehr cremige Konsistenz hat.

Kokosnussöl und Kokosmus im Wasserbad schmelzen. Wenn Sie den Kuchen transportieren müssen oder wenn es, wie jetzt, sehr heiß ist, empfehle ich, lieber eine größere Menge zu verwenden, d.h. 7 Esslöffel Kokosöl und 3 Esslöffel Kokosmus.

Wenn die Cashewcreme sehr fein geworden ist, das Öl und das Kokosmus hinzufügen und weiter mixen. Dann etwa die Hälfte der Menge in die Form über die Schicht "Löffelbiskuit" gießen. 

Das Zichorienkaffeepulver (oder Kakao oder Johannisbrotpulver) zu der restlichen Vanillecreme in den Mixer geben und erneut mixen. 

Die dritte Schicht in die Form gießen und mindestens 4 Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen. 

Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestreuen.



Man kan alles auch als kleine Tiramisu-Törtchen machen: