Das "Fleisch"
der jungen Kokosnuss zusammen mit Wildkräutern gegessen, ist eigentlich durch
nichts zu übertreffen. Die Natur stellt uns alles genau in der Form zur
Verfügung, die am besten für unseren Organismus ist. Deswegen ist es auch
besser das Obst und Gemüse nicht zu viel zu verarbeiten, weil man dadurch nur
ihren Nährwert vermindert.
Aber manchmal hat man
einfach zu viel eingekauft (z.B. weil man auf die Sonderangebote der
Tropenfruchtversender zugegriffen hat). Oder man möchte Freunde und
Familienmitglieder, die normalerweise nicht nur Rohkost essen, bzw. eine
kritische Stellung der Rohkost gegenüber haben, mit einem besonderen Essen
verwöhnen. Oder vielleicht möchte man schlicht und einfach die eigenen
nostalgischen kulinarischen Gelüste, selbst als konsequenter Rohköstler,
stillen. Dann ist es besser, tief in die Raw-Gourmet-Küchenkiste zu greifen,
anstelle etwas Konventionelles zu essen, was einem gar nicht mehr bekommt.
Aus dem Fleisch der
jungen Kokosnuss kann man zum Beispiel einen wunderbaren rohen Teig zubereiten,
der sehr vielfältig ist und unzählige Variationen und Interpretationen erlaubt.
Das Grundteigrezept ist
sehr leicht und schnell gemacht, man braucht nicht einmal besondere oder teure
Küchengerätschaften dafür: Es reichen zum Pürieren ein einfacher Stabmixer, und
zum Trocknen im Winter die Heizkörper, im Sommer die Sonne, vollkommen aus.
Zutaten
Grundteig (für 2 Personen):
- das Fleisch von 3 jungen Kokosnüssen (Pagode Light);
- eine kleine Zwiebel
(für süße Variationen lässt man die Zwiebel weg);
- etwas Wasser (nicht
zu viel, es ist vorteilhafter wenn der Teig eine festere Konsistenz hat);
- 1-2 Löffel frisch
gemahlene Chiasamen (geht auch ohne, aber mit Chiasamen hält der Teig besser
zusammen und krümelt nachher auch weniger).
Zubereitung:
Die Zutaten werden
zusammen püriert bis eine glatte Masse entsteht, die man dann auf einem mit
Backpapier ausgelegten Küchenblech dünn (ca. 1 cm dick) verteilt. Die Form des
Teiges und das Topping werden abhängig vom Gericht, das man zubereiten möchte,
ausgewählt:
- für Focaccia oder Naan- ein Oval (ca. 10x25 cm) formen;
darauf als Topping – z.B. kleingeschnittene frische Petersilie und Wildkräuter,
getrocknete italienische, bzw. indische Gewürze/Kräuter, Zwiebelringe,
feingeschnittenen Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer aufbringen;
- für Pizza oder Flammkuchen - eine runde Pizzaform (am besten
nicht größer als 25 cm) wird zuerst mit einer Tomatensoße aus pürierten
frischen Tomaten, Oregano, Salz, Pfeffer und Olivenöl bestrichen und dann mit
Paprika/Peperoni, Tomaten, Pilzen, Zwiebeln, Knoblauch usw. belegt;
- für Bruschetta - man formt kleine runde oder ovale Förmchen,
die an Baguettescheiben erinnern, die man dann mit einer Mischung aus
kleingeschnittenen Tomaten, Oregano, Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer
belegt;
- für Wraps oder Fladenbrot/Chapati - man macht eine runde
Form (15-20 cm) die man dann unbelegt trocknet und erst nach der Trocknung
belegt - z. B. mit Gurken-, Paprika- und Tomatenscheiben, Zwiebelringen,
Salatblättern, feingeschnittenen Spitzkohlblättern, Tomatensoße (wie bei der
Pizza) und eine Mandelmayonnaise mit vielen kleingeschnittenen Garten- und
Wildkräutern;
Man kann alle Varianten
entweder direkt essen, oder trocknen bis der Teig gut zusammenhält (3-4
Stunden): auf dem Heizkörper, in der Sonne, im Dörrautomat oder im normalen
elektrischen Backofen (bei 42°C, die Backofentür bleibt einen Spalt geöffnet).
Man kann den Teig danach wenden und noch
eine zusätzliche Stunde trocknen, dies
ist es aber nicht notwendig.
Das Rezept habe ich von Cara Brotman (und Markus Rothkranz) gelernt, man merkt sofort die riesige Erfahrung, die sie im Rohkost Restaurant Juliano´s Raw, neben ihrem Bruder Juliano über die vielen Jahren, gesammelt hat:
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Ich wünsche viel Spaß
bei der Zubereitung und einen guten und gesunden Appetit!
Mihaela Walter
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